Dr. Armand Hausmann – Ihr Psychiater in Innsbruck
Frauen suchen Hilfe – Männer sterben! Ist die Depression wirklich weiblich
Publikationen (Erstautor oder Mitautor) von Univ.-Prof. Dr. Armand Hausmann
Frauen suchen Hilfe – Männer sterben! Ist die Depression wirklich weiblich? Bei Frauen wird zumindest doppelt so häufig eine depressive Störung diagnostiziert als bei Männern. Biologische Faktoren könnten für diesen Geschlechtsunterschied verantwortlich gemacht werden. Doch die mit affektiven Störungen eng in Zusammenhang stehenden Suizidraten weisen auch auf andere Ursachen hin. Suizide sind in unserem Kulturkreis bei Männern drei- bis zehn Mal häufiger zu beobachten auf als bei Frauen, wobei besonders jüngere und ältere Männer betroffen sind. Das soziomedizinische Konzept der „Male Depression“ bietet eine Erklärung für diese Diskordanz. Es werden dabei eine mangelnde Hilfesuche von Männern, eine dysfunktionale Stress verarbeitung sowie ein „gender bias“ in der Diagnostik der Depression verantwortlich gemacht. Die männliche Depression äußert sich nach diesem Konzept klinisch anders und untypischer als die klassische depressive Symptomatik. Es wird postuliert, dass sich diese Depression bei Männern hinter Aggressivität, Irritabilität sowie Sucht- und Risikoverhalten verbirgt und somit häufig zu Fehldiagnosen führt. Die Erstellung einer validierten Rating Skala zur besseren Erfassung dieser männlichen depressiven Psychopathologie, sowie die Peer-Edukation von Ärzten sind zu fordern.
Autoren: Armand Hausmann, Wolfgang Rutz und Ullrich Meise