Dr. Armand Hausmann – Ihr Psychiater in Innsbruck
Lithiumtherapie bei älteren Patienten mit bipolarer Erkrankung
Publikationen (Erstautor oder Mitautor) von Univ.-Prof. Dr. Armand Hausmann
Lithium war jahrelang der klassische Stimmungsstabilisierer. Die Verwen dung von Lithium bei älteren, wie auch bei jüngeren Patienten hat dramatisch abgenommen. Die Zunahme der Popula rität von Valproinsäure, z. B. in Kanada, ist derart groß, dass die Anzahl der älteren Valproinsäure-Patienten in den Jahren 1993 bis 2001 von 183 auf 1090 pro Jahr stieg. Im Gegenzug fiel die Anzahl der älteren Lithiumpatienten pro Jahr im selben Zeitraum von 653 auf 281. Im Rahmen des STEP-BD Programms erhielten 37,8 % der jünge ren versus 29,5 % der älteren Patienten Lithium. Dieser therapeutische Wechsel passierte in den letzten Jahren ohne ausreichende wissenschaftliche Evidenz. Auch scheinen z. B. die neurotoxischen Nebenwirkungen von Lithium im Ver gleich zu Valproat nicht größer zu sein. Die lithiumbedingten Nebenwirkungen auf die Schilddrüse sind bei älteren Patienten durch Hormonsubstitution genauso gut zu behandeln wie bei Jün geren. Allerdings stehen die neuro- und nephrotoxischen Nebenwirkungen von Lithium im Raum, die eine wachsende Kollegenschaft davon abhält, Lithium bei älteren Patienten zu verschreiben.
Autoren: Armand Hausmann, Julia Dehning