Dr. Armand Hausmann – Ihr Psychiater in Innsbruck
Sind Antidepressiva in der Behandlung der bipolaren Depression obsolet? Teil III: Gibt es Alternativen?
Publikationen (Erstautor oder Mitautor) von Univ.-Prof. Dr. Armand Hausmann
Nachdem die Autoren im ersten und zweiten Teil auf die verschie denen Erscheinungsformen depres siver Symptome im Rahmen der Bipolaren Erkrankung, sowie auf die Indikation von Antidepressiva (AD) bei den verschiedenen Subtypen und dem Einsatz von AD entsprechend des zeitlichen Verlaufs der Bipolaren Erkrankung eingegangen sind, wird im dritten Teil der Einsatz alternati ver Pharmaka vertieft. Hierzu wird die neueste Literatur zum Thema Wirksamkeit der Antidepressiva, sowie ein Direktvergleich der Wirk grösse, zwischen den verschiedenen sich anbietenden alternativen Sub stanzgruppen wie Antipsychotika oder Stimmungsstabilisatoren (SST) durch geführt. Dass die Wirksamkeit von Antidepressiva in der Akuttherapie der bipolaren Depression nach wie vor umstritten ist liegt daran, dass aufgrund mangelnder oder unzu länglicher Daten unterschiedliche Interpretationen dieser Datenlage möglich sind. Obschon es hierfür wenig wissenschaftliche Evidenz gibt, scheint die Dringlichkeit der Indikation von Antidepressiva posi tiv mit dem Schweregrad der depres siven Symptomatik zu korrelieren. Bei leicht bis mittelgradig depressiven Patienten gibt es Alternativen, in Form von Stimmungsstabilisatoren oder Antipsychotika, obschon nach Nutzen-Risiko-Abwägung auch Antidepressiva verschrieben werden können. Aus Sicherheitsgründen sollten diese immer in Kombination mit einem Antimanikum verschrieben werden. Obwohl wissenschaftlich nicht belegbar, soll bei Patienten mit gemischten Episoden oder rapid cycling Verläufen aus Sicherheitsgründen auf die Gabe von Antidepressiva verzichtet werden.
Autoren: Armand Hausmann, Martin Fuchs,Michaela Walpoth,Christine Hörtnagl, Petra Adami und Andreas Conca