Dr. Armand Hausmann – Ihr Psychiater in Innsbruck
Stellenwert des dualen Antidepressivums Bupropion XR in der Depressionsbehandlung
Publikationen (Erstautor oder Mitautor) von Univ.-Prof. Dr. Armand Hausmann
Depressionen stellen in den westlichen Gesellschaften ein massives gesundheitliches und auch volkswirtschaftliches Problem dar. Mit einer Lebenszeitprävalenz von ca. 17% und einer Stichtagsprävalenz von ca. 10% zählen Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, zeigen dabei oft einen chronischen oder rezidivierenden Verlauf und sind häufig mit somatischer Co-Morbidität, erhöhtem Suizidrisiko und teils gravierenden psychosozialen Einschränkungen assoziiert (Kasper & Lehofer, 2007). Zu beachten ist der Zusammenhang von Depression und Alkoholkrankheit, wobei depressive Erkrankungen den Alkoholkonsum soweit steigern können, dass sich eine Abhängigkeitserkrankung entwickelt bzw. diese fortbesteht (Musalek, 2007). Aus sozioökonomischer Sicht zählen Depressionen zu den Hauptursachen krankheitsbedingter Arbeitsausfälle und Erwerbsunfähigkeit. Aktuellen Prognosen zufolge wird das Ausmaß der medizinischen und volkswirtschaftlichen Problematik aufgrund tendenziell steigender Prävalenzraten in den nächsten Jahrzehnten größer werden (Ustum et al., 2004). Trotz der Häufigkeit depressiver Erkrankungen kommt es oft zu einer verzögerten Diagnose und teils auch inadäquaten Behandlung. In Allgemein praxen etwa werden einer deutschen Studie zufolge 25–50% der Patienten mit einer klinisch relevanten Depression falsch diagnostiziert (Wittchen et al., 2000). Die Tatsache, dass etwa zwei Drittel der Kosten, die für Patienten mit Depressionen aufgewendet werden müssen, sekundär infolge der Erkrankung entstehen, zeigt, dass die Rate der behandelten Personen insgesamt zu niedrig ist (A&V, 2006). Somit sind weitere Maßnahmen zur Enttabuisierung der Erkrankung, zur Förderung der Früherkennung und zur Fortbildung bezüglich evidenzbasierter Therapien erforderlich. In letzter Zeit haben neue theoretische Erkennt nisse wesentlich zu einem umfassenderen Verständnis der neurobiologischen Entstehungsbedingungen depressiver Erkrankungen beigetragen, wobei die Bedeutung spezifischer Neurotransmittersysteme für therapeutische Ansatzpunkte weiter evaluiert werden konnte. Damit einhergehend wurden durch Innovationen im Bereich der medizinischen und pharmazeutischen Forschung Fortschritte erzielt, die eine verbesserte Behandlung dieser Erkrankung ermöglichen. Mit Bupropion XR wurde in Europa nun eine weitere antidepressive Therapie zugelassen, welche einen neuartigen dualen Wirkmechanismus und als einziges modernes Antidepressivum eine dopaminerge Wirkkomponente aufweist. In den USA zählt Bupropion seit der Ersteinführung im Jahr 1989 mittlerweile zu den am häufigsten verschriebenen Antidepressiva, so dass diese Substanz in der vorliegenden Publikation bereits auf Basis eines gut dokumentierten Wirksamkeits- und Sicherheitsprofils von einem österreichischen Experten Panel evaluiert werden kann.
Autoren: O. Univ.Prof. Dr. DDr. H.C. Siegfried Kasper, Prim. Uni.Prof. Dr. Michael Bach, Prim.Dr. Gerhard Fruhwürth, Univ.Prof. Dr. Armand Leon Hausmann, Univ.Prof. Dr. Peter Hofmann, Dir. Dr. Marion Kalousek, O. Univ.Prof. DDr. Hans Peter Kapfhammer, Prim. Univ.Prof. Dr. Peter König, Prim. Univ.Prof. DDr. Michael Lehofer, Univ.Prof. Dr. Gerhard Lenz, Univ.Prof. Dr. Josef Marksteiner, Prim. Univ.Prof. Dr. Michael Musalek, Prim. Dr. Thomas Platz, Univ.Prof. Dr. Nicole Praschak-Rieder, OÄ Dr. Christa Rados, Univ.Doz. Dr. Hans Bernd Rothenhäusler, Univ.Doz. Dr. Margot Schmitz, Dr. Georg Schönbeck, W.Hofr. Univ.Doz. Prim. Dr. Werner Schöny, Prim. Univ.Prof. Dr. Harald Schubert, Prim. Univ.Prof. Dr. Christian Simhandl, Prim. Univ.Prof. Dr. Christoph Stuppäck, Prim. Dr. Andreas Walter, Prim. Dr. Elmar Windhager, Univ.Doz. Dr. Dietmar Winkler, Prim. Dr. Johanna Winkler und Dr. Albert Wuschitz